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Beim ersten Tag der Naturwissenschaften sind 588 Schüler aus verschiedenen baden-württembergischen Schulen im Heilbronner Science Center zu Gast. Bei dem Projekttag stehen die Themen Nachhaltigkeit, Energie und Klimawandel im Fokus.
Hunderte Schüler wuseln am Donnerstag in der Heilbronner Experimenta herum – 588 aus insgesamt 19 baden-württembergischen Schulen, um genau zu sein. Dennoch hat man in den Gebäuden des Science Centers nicht das Gefühl, dass es wild, laut oder chaotisch zugeht. Im Gegenteil: Der erste Tag der Naturwissenschaften für Schüler der Klassen 7 bis 10 ist genau durchgetaktet und geplant, damit sich die Schüler an den Stationen nicht in die Quere kommen.
Von Laborkursen über freie Zeit im Gebäude und der Sonderausstellung Geschmacksfragen, Rallyes, Vorträgen in der Sternwarte und Science-Dome-Shows wird ihnen ein gehaltvolles und vielfältiges Programm geboten.
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Thematisch, erklärt Franziska Lang, stehen drei Bereiche im Fokus: Klimawandel, Energie und Nachhaltigkeit. „Wir möchten den Schülern verschiedene Aspekte und Blickwinkel zu diesen Themen vermitteln, in unterschiedlicher Tiefe“, sagt die Schulkommunikationsreferentin der Experimenta. Die drei Felder, berichtet Lang, seien Teil der Leitperspektive „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ im Bildungsplan des Landes.
Jede Klasse bekommt ein Schwerpunktthema, auf dem ihr Programm aufbaut – zum Beispiel Ökostrom. Der Ablauf des Tages für die Schüler orientiert sich dann an diesem Thema, mit einem entsprechenden Laborkurs inklusive Experimenten, zum Beispiel zu verschiedenen Energiequellen, einer Tour durch die Ausstellung, einer „digitalen Schnitzeljagd“ mit dem Fokus „Energie ist überall“ oder Rallyes mit bestimmten Aufgaben.
Außer dem Thema Ökostrom und Energie bietet die Experimenta Touren zum Klimawandel, Wärme und Wärmeübertragung, Kunststoffen und Mikroplastik sowie zur „Wertsache Müll“. In ihrem „digitalen Rucksack“ sammeln die Schüler dabei ihre Erfahrungen an den Stationen. Später, im Unterricht an den entsprechenden Schulen, können die Inhalte wieder aufgerufen und diskutiert werden, so Franziska Lang.
Zusätzlich gibt es Vorträge zum Thema Wasser in der Sternwarte. Zudem finden während des wolkenarmen Vormittags auf der Dachterrasse der Experimenta Sonnenbeobachtungen statt. Immersiv, vielfältig und interaktiv soll der Projekttag für die Schüler sein. „Wir möchten das bieten, was in der Schule auf diese Weise nicht möglich ist“, sagt Lang.
Während die Schüler sich in der Experimenta ausprobieren, sind die Lehrkräfte in der Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken (AIM) und nehmen an Weiterbildungen teil.
Die Themen der Fortbildungen haben ebenfalls den Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und heißen etwa „Klimawandel diskutieren lernen – Umgang mit Fake News“ oder „Erneuerbare Energien im Physikunterricht der Sekundarstufe I durch kreative Aufgabenformate erfahrbar machen“.
Melinda, Jana und Marlene aus der neunten Klasse des Max-Born-Gymnasiums in Neckargmünd sind von dem Projekttag sehr angetan. „Uns gefällt vor allem alles, was man selber ausprobieren kann“, sagt Jana. Die Mitmach-Stationen seien interessant und unterhaltsam, es sei ein anderes Gefühl, als durch ein Museum zu gehen. „Auch das Labor war cool“, sind sich die Mädchen einig. Ihr Fokusthema: der Klimawandel. „Das ist heutzutage auch einfach ein sehr präsentes Thema“, sagt Marlene. Im Laborkurs hätten sie nicht nur auf Deutschland geschaut, sondern zum Beispiel auch auf die globale Gletscherschmelze.
„Nicht alles ist für jeden, aber es ist für jeden etwas dabei“, lobt Sebastian Meier, der an der Joß-Fritz-Realschule in Bruchsal-Untergrombach Mathe, Physik und Technik unterrichtet. Die Vielfalt sei der Schlüssel: Jeder Schüler habe mindestens eine Station an dem Tag, die interessant und ansprechend sei. „Die Schüler sind überall gefordert, sehen mal etwas anderes und werden auch von anderen Menschen betreut als im Schulalltag“, sagt er. Noch von keinem Schüler habe er gehört, dass der Projekttag in irgendeiner Weise doof sei.
Der erste Tag der Naturwissenschaften ist ein gemeinsames Projekt des baden-württembergischen Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) in Kooperation mit der Experimenta und der AIM, unterstützt durch die Dieter-Schwarz-Stiftung. Ziel der Veranstaltung ist es laut ZSL, Schülern aus Klasse 7 bis 10 „ Impulse und Anregungen zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung zu geben“. Vor Ort waren am Donnerstag Daniel Hager-Mann, Ministerialdirektor im Kultusministerium des Landes, und Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Präsident des ZSL.
Die teilnehmenden 19 Schulen kamen aus den Regierungsbezirken Stuttgart und Karlsruhe. Die längste Anfahrt hatten die Schüler aus Baiersbronn, das mehr als 100 Kilometer von Heilbronn entfernt liegt.
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